Diesmal führt dich Audrey nicht in eine neue Welt. Wir sind wieder in der Realität gelandet, in der ich - meine Wenigkeit namens Mini - etwas ragen muss. Nunja vielleicht sollte ich es in Anführungszeichen setzen ("ragen"), denn man kann Sarkasmus ja schlecht lesen. 

 

Zeichnen hat etwas mit Talent zu tun, aber das eher zu 30 %. Wenn du Talent hast, kannst du auf Anhieb einen schönen Kreis zeichnen (auch ohne Schablone! oh well) und vielleicht besser mit Farbkombinationen arbeiten.

 

Doch die Technik wird dir nicht bei der Geburt geschenkt.

Zeichnen kann man lernen. Das sind die anderen 70%. Talent wird sich im Nachhinein zeigen - ob du deinen eigenen Stil gefunden hast und nicht nur abzeichnest, ob Gefühle drin stecken und auch vermittelt werden können, oder ob es einfach nur wunderbar und ästhetisch wirkt, weil dein Original nun kein Original eines Anderen ist.

 

Und darin wird gestritten - aber wie! Die alte Generation verharrt noch im Realismus, während andere Anhänger der Manga-/ und Comicszene werden. (Ich liste hier nur die Gegensätze auf, natürlich gibt es noch ein Haufen andere Stile, doch wir sind ja die Manga-/Comicanhänger haha) "Das ist keine Kunst!" "Es ist viel zu steif." "Keine Gefühle, nur Abbildung!" 

 

Nun, es gibt theoretisch Bilder, bei denen ich den teils unkonventionellen Kritikern recht geben muss. Einige Bilder wirken zu steif und abgemalt, nicht original genug und überaus amateurhaft, - denn diese Bilder wurden von Amateuren angefertigt. Das klingt vielleicht im ersten Augenblick arrogant und viel zu hart, doch, wenn man nach einigen Jahren auf seine alten Zeichnungen schaut, wird man mit Grauen diese wieder in die Ecke verstauen wollen.

Zumindest geht es mir so.

 

Und ich leugne es nicht, ich war einer dieser Anfänger, die Naruto Charaktere teils proportional schlecht abgeschaut, teils Gesichtsausdruck verkackt :D, gemalt hat und so stolz drauf war. Und weiter und weiter und immer weiter gemalt hat, bis ich angefangen habe selbst etwas aus dem Kopf auf dem Papier zu verwirklichen.

 

Es ist nichts schlechtes Dinge, Sachen, Objekte abzumalen, denn jeder fängt klein an und versucht etwas zu kopieren. Eine einfache Masche, die auch als die bekannteste Methode zum Lernen dient. So fängt jeder an zu zeichnen.

 

Deshalb kann ich nicht verstehen, warum es dauernd diese Diskussionen zwischen Realismus und Mangas/Comics gibt. Es sind einfach zwei ganz verschiedene Zeichenstile, die nicht miteinander verglichen werden können, denn meist nehmen diese sehr kompetenten (NICHT) Kritiker solche Bilder her, die zu steif und amateurhaft wirken, weil diese eben von denen mit weniger Erfahrung gezeichnet wurden, und wollen dies mit Meisterwerken von Courbet oder Picasso - UPS, der war ja gar nicht Realismus, sondern schon ein Vertreter von Kubismus mit einem Hang zum Abstraktem und überaus vielen nicht durchschaubaren Zeichenstilen, but whatever, er ist berühmt und muss gegen kleine Mangazeichner verwendet werden - vergleichen *hier tief-luft-einhol-geräusch einfügen*.

 

Das ist so lächerlich, denn dabei wird das Wichtigste vergessen. Wollte der Zeichner nicht damit etwas berühren ? Eine Geschichte erzählen oder auf etwas aufmerksam machen? Geht es nicht um die Leidenschaft, das Hobby, das man aus Interesse und dann aus Begeisterung weiterverfolgt ? Was soll dieses ganze Vergleichen und Rumgeschubse, das am Ende nur zu hitzigen Auseinandersetzungen führt und sonst zu nichts. Ebenso gut könnte man über einen Fleck an der Leinwand streiten, das für 3 Millionen verkauft wurde, aber eine brilliante Hintergrundgeschichte aufweisen kann - oder einfach von einem berühmten Künstler signiert wurde.

 

Der Punkt ist: Da Vinci hat angefangen Leute schemenhafter zu zeichnen, wir haben das Zeitalter der Informationstechnik erreicht, jeder kann schnell und einfach Bilder hochladen und Fans finden, Realismus ist trotzdem schwer aber wazu gibt es Fotos ? - okay Spass bei Seite.

 

Sorry, ich fang nochmal an: Da Vinci ist einer der 3 Wegbereiter der Moderne und wird jetzt als größter Künstler überhaupt gefeiert, aber zu seiner Zeit von anderen verachtet, weil denen der Stil nicht gefallen hat. Es muss nicht immer bedeuten, dass Menschen mit mehr Einfluss auch immer Recht haben. Oder in diesem Fall eben die Mehrheit. Wenn jeder im Strom schwimmt, wo bleibt dann die Individualität ? Und das ist auch ein Teil der einigen Nachteile in der Gesellschaft. Es wird zu schnell Vorurteile gebildet, zu sehr auf die Oberfläche geachtet und nicht auf die inneren Werte geschaut.

Ich könnte nun immer mehr und weiter schreiben, aber das wird für den nächsten Eintrag aufgehoben.

 

Be yourself and do your thing,

Mini