Heath Flockheart

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männlich, schlank, 1,80 m groß, 26 Jahre alt, keine Frau,Freundin, Kinder, schlechtes Verhältnis zum Vater, Raucher, schulterlange schwarze Haare, markantes Gesicht...

Self

unzuverlässig, eifersüchtig, grüblerisch, unsicher, ernst, hat manchmal eine "Arschloch" - Attitude (vorallem bei Beziehungsstress), kompliziert, vielversprechend, lustig aber hat auch seine plötzlich ruhigen Tage, charismatisch...


She should know me.

THE WANDERER KEEPS WANDERING

Er hatte schon von klein auf nie ein Ziel im Leben gehabt. Er wusste auch nie, was genau ein Ziel darstellen sollte. Die eigentiche Bedeutung seiner Existenz, sein Sinn, seine Träume - er wollte nur in die Gesellschaft passen. Sein Vater war keine Vaterfigur für ihn, er war nie an ihn gebunden noch fühlte er eine gewisse Liebe zu ihm. Es war nur eine nützliche Bindung, die aus Mittel und Zweck bestand. Das Einzige, was er aus seiner Kindheit mitnahm, was ihn bis in die Knochen prägte und für immer verfolgen würde - sein Vater war an regnerischen Tagen sehr melancholisch und starrte für Stunden aus dem Fenster. 

 

Er bewunderte diese ständige und starke Aura, die diesen Mann zu Zeiten wie diesen einhüllte, und konnte seine Faszination nicht verbergen. Er empfand keine Liebe, es war wohl eher Verehrung. Und dies wird wahrscheinlich auch der Grund gewesen sein, wieso er sich in seine Studien reinsteigerte, monoton zu lernen und lernen und lernen, um der Beste auf dem Papier zu sein. Er kannte nichts anderes, er wollte nichts anderes kennenlernen, er richtete stur seinen Blick nach unten und der einzige Moment, der seinen Kopf hob, war der Hauch einer Befriedigung seines Vaters, wenn er ihm seine Ergebnisse zeigte.

 

TIME BEGAN TO STOP

Sein naives Denken verflog mit der Zeit und irgendwann konnte er nur noch einen pathetischen, alten Mann im Regen sehen, der seiner verstorbenen Frau hinterher trauerte. Einen stolzen Mann, der viel zu stolz war und seine geliebte Frau so in den Tod trieb, einen grauen Mann, der seit jeher nur noch in der Vergangenheit verweilte und die Gegenwart zerstören wollte - er wandte sich als Sohn ab und lies alles in dem Zimmer zurück - seine Erinnerung, seine Vergangenheit und den Mann.


Er verstand, dass er die ganzen Jahre über nichts verstand. Es machte keinen Sinn. Der Stoff, die Schule, die Tests - konnten sie ihm jemals etwas aussagen ? Er konnte mit seinem Wissen nichts aufstellen, sie nicht anwenden, denn er hatte nie gelernt den Sinn zu verstehen noch ihre Bedeutung zu ermitteln. Er verstand, dass er all die Jahre eine Bulimie verübte - Bulimielernen.


RUNNING AROUND FOOLING AROUND

Die Erkenntnis traf ihn so plötzlich und mit 16 Jahren zersplitterten in seinem jungen Gemüt seine Vorstellungen. Er konnte es nicht fassen, was wurde ihm jemals beigebracht ? Worin bestand diese seelenlose Wanderung? Er verlor seinen Überblick und rannte und rannte und rannte und fand sich am Ende im Vergnügungsviertel wieder.


Dieser Moment wurde ihm ins Gehirn eingebrannt und war der Wendepunkt seiner Geschichte. Er weiß noch ganz genau, wie er sich völlig außer Atem in eine Ecke zurückzog, eingeschüchtert von den grellen Lichtern und lauten Stimmen, und aus dem Augenwinkel mitbekam wie neben ihm eine Frau auf den Boden kotzte. Der Anblick war ätzend und doch wurde er von ihrer Art angezogen. 

Sie war 28, hatte braun gefärbte Haare und war eindeutig eine Prostituierte. Ihre Klamotten waren grell und glitzerten im Licht. Er fand, dass sie ihr nicht standen, doch sie hatte trotzdem Charm. Aber den erkannten die meisten Menschen nicht, wie er im Nachhinein fand. 


Es war nicht viel was sie auskotzte, doch es ging ihr offensichtlich schlecht und er bekam das Bedürfnis ihr zu helfen. Sie lehnte zunächst demonstrativ sein Angebot ab, denn sie wusste, dass er minderjährig war und sie in Schwierigkeiten bringen könnte. Sie war eine Frau, die viel erlebt hatte und einen Sinn dafür entwickelte. Nichts desto trotz schaffte er sie in ihre Wohnung und kümmerte sich wie verliebt um sie ohne, dass sie es verlangte.


STOP COMING OVER

Er wusste nicht, ob er sich in sie verliebt hatte. Es konnte eigentlich nicht so schnell passiert sein, denn er kannte diese Person gar nicht, doch trotzdem wollte er in ihrer Nähe bleiben. Sie erholte sich rasch von dem Alkoholschock und teilte ihm gleich daraufhin mit, dass sie kein Interesse hatte sein Geld zu nehmen, egal wie viel er ihr anbieten würde. An Minderjährige würde sie sich nie verkaufen, das fände sie falsch. Doch sie verstieß ihn nicht und ließ ihn gewähren. Sie redeten, tauschten Geschichten aus, sie hörte ihm zu, er hörte ihr zu, es entstand eine Verbindung, die so stark und ehrlich erschien, dass er fast weinen musste.

Es war ihre offene und direkte Art, die er so faszinierend fand und so ging diese einzige Nacht viel zu schnell vorüber. Er wollte sie so sehr wieder sehen.

 

Als er am nächsten Tag vor ihrer Tür stand und sie besuchen wollte, fand er unmissverständlich heraus, dass dies nicht ihre eigene Wohnung war. Frustriert und mitgenommen musste er mit ihrer Erinnerung leben.

 

Es vergingen 10 Jahre bis er sie wiedersah und in diesen 10 Jahren wuchs er zu einem charismatischen aber wilden Mann heran, der auch schon viele Herzen brach. Er schwänzte die Schule, nur um festzustellen, dass er ohne Abschluss nichts auf die Reihe stellen könnte. Diese Abhängigkeit macht ihm sehr zu schaffen, doch er biss sich durch, fing an zu rauchen um seinen Stress los zu werden - entwickelte also eine neue Abhängigkeit - und schaffte es sogar in die schwerste Universität aufgenommen zu werden. Er verfiel in seine alte Routine und erinnerte sich wieder an seinen alten Herren. Er wollte ihn verdrängen, doch es klappte nicht. Immer und immer wieder. Und so musste er an Regentagen jedes Mal aus dem Fenster schauen - völlig leer und gedankenlos.

 

THE SAD MELODY GOES ON

Er wusste nicht mehr genau wieso und wie er es schaffte, doch er stand eines Tages vor seiner Tür - das alte Haus mit dem alten Zimmer, dem Fenster und seinem alten Herren. Er stand eine Weile unentschlossen vor der Tür und konnte sich nicht regen. Einer Konfrontation mit seinem Vater wollte er unbedingt vermeiden, doch es lies sich nicht vermeiden. Die Sonne schien an diesem Tag sehr hell und er konnte es sich bis jetzt nicht erklären, wie er sich in diesem Zustand fühlte. 

 

Sein Herr war gestorben. Die Nachbarn fanden ihn regungslos auf den Boden. Es war Selbstmord.

 

Heath würde es wahrscheinlich nie zugeben, doch diese Nachricht versetzte ihn in einen Schock. Nicht, dass der Mann, der ihn dennoch groß zog, diese Welt verlassen hatte, und nicht, weil er anscheinend der Grund gewesen war, der diesen alten Herrn offenbar am Leben hielt - er war schockiert über seine Trauer. Wieso fühlte er etwas ? Es war so unfair und dennoch konnte er nicht anders. Wieso trauerte er diesem Mann hinterher, der ihn nie beachtete ? Es gab nie eine Verbindung, doch trotzdem konnte er nicht anders. Und zu seinem Leid schien die Sonne noch greller und permanenter auf seinen Schultern.

 

RAIN FLOWS INTO MY HEAD

Seit jenem Ereignis verspürte er eine einzigartige Beruhigung an regnerischen Tagen. Er würde vor dem Fenster sitzen, seine Zigarette rauchen und gedankenverloren in die Ferne blicken. Seine Liebhaber fanden diese Gewohnheit sehr verführerisch, doch er langweilte sich schnell und wechselte ständig sein Interesse. Die Einzige, die sein Herz jemals öffnen konnte - von der kannte er noch nicht mal den Namen.

 

Man sieht sich immer zweimal im Leben. An dieses Sprichwort klammerte er sich und sie schien aufzugehen. Er war mittlerweile 26 Jahre alt und hatte einen festen Job. Ein Vorzeigemodell der Gesellschaft, ein Elitetier, das zu viel für wenig Aufwand verdiente. Doch es nützte ihm nicht, denn auch dadurch verlor er seine Ziele und fand keine neuen. Er lebte nur in die Tage hinein.

 

So war es auch eine überraschende Wendung, die ihm buchstäblich seine Zigarette aus dem Mund fallen lies. Er sah sie nur von hinten, doch wusste er gleich, dass diese Figur einen Charm hatte, dem er nicht widerstehen konnte. Wie automatisch streckte er seine Hand aus und griff nach ihr, damit sie ja nie mehr vor ihm verschwinden konnte. 


12 YEARS GAP

Sie hatte sich kaum verändert. 38 Jahre alt war sie nun, doch sie strahlte immer noch diese ehrliche und verbindliche Aura aus, sodass er sich in sein 16. Lebensjahr versetzt sah. Er konnte nicht anders und musste sie fest an sich drücken. Sie erinnerte sich an ihn.

 

Sie verbrachten die Nacht zusammen, redeten und hatten Sex, redeten und hatten Sex, redeten und hatten Sex. Er war noch nie so erfüllt wie in diesem Moment. Es hatte sich nichts verändert - ihre Verbindung war seit jeher so stark und ehrlich, dass er fast weinen musste.

 

Es entstand eine Routine, in der sie sich jede Woche einmal sahen, um sich danach zu trennen und ihrer Wege gingen. Anfangs war er zufrieden. Sie gab ihm Sicherheit, eine Balance, einen Ort, an dem er immer wieder zurückkehren konnte, egal was für ein schlechter Mensch er wäre.

Doch auf Dauer entstand ein Gefühl der Habgier - er wollte sie öfters sehen, er wollte sie öfters spüren, länger halten, immer und immer wieder bis sie schrie. Er wollte sie mit Liebe erdrücken. 

 

Das Gefühl war überwältigend und machte ihm Angst. Er kannte es nicht. Er hatte sich verliebt. 

 

Sie aber war gar nicht erfreut über diese Entwicklung. Sie war eine Prostituierte. Sie konnte sich nie auf einen speziellen Mann verlassen. Diese Wesen waren am Ende doch alle dasselbe - egoistisch, rücksichtslos und brutal. Er gab ihr Geld, das war alles. Diese Verbindung, die ihn erzittern lies, die spürte sie nicht. Die Welt war eiskalt.

 

CRUEL AND NAIVE

So kam es zum Streit. Es flog alles hin und her, er verstand sie nicht. Warum konnte sie seine Liebe nicht erwidern ? War es nicht offensichtlich, dass sie für einander bestimmt waren ?  Diese Verbindung, diese Ehrlichkeit, dieses Gefühl - nur sie konnte es ihm geben.

 

Er war frustriert, er war wütend, er war außer sich und irgendwann merkte er, dass sie sich nicht mehr bewegte. Ihre toten Augen starrten ihn vorwurfsvoll an. //Ihr seid doch alle gleich! Alle Männer sind gleich!//

Er hatte sie umgebracht und nichts hatte sich geändert. Er war immer noch derselbe Heath mit einer Leiche in der Hand.

 

Es regnete an diesem Tag, doch er war verwirrt. Die Gedanken flogen wie wild in seinem Kopf herum, jedes mögliche Szenario hämmerte gegen seine Kopfhaut. Sie brachten ihm Schmerzen, Sorgen und einen gewissen bitteren Geschmack. Er lachte, er weinte, er rannte, er schrie - sein Gefühlschaos wirbelte wie ein stürmischer Tornado und er konnte es nicht zähmen. Er wurde verrückt.

 

An diesem Tag kam Heath Flockheart in einem Verkehrsunfall ums Leben. Seine Leiche wies Spuren von Unmengen an Alkohol auf, seine Klamotten waren zerrissen und man fand eine letzte Sprachmemo auf seinem Handy.

 

"SHE DIDN'T LOVE ME AND I DON'T WANT HER PITY. BUT I'M GOING TO HELL TO DRENCH HER WITH MY LOVE. SHE SHOULD SUFFER, SHE SHOULD SUFFER,  SHE SHOULD KNOW ME."

Er war bei klarem Verstand, denn nun hatte er endlich ein Ziel.

 

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